24 Vorschläge der Graubündner Standesversammlung, den Räte und Gemeiden zur Prüfung

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Am 19/30. April 1794 in Chur als Flugblatt erstelltes Protokoll einer ausserordentlichen Standesversammlung.

Es wurden insgesamt 24 Vorschläge ausgearbeitet, welche als Gesetz oder Verordnung in Kraft treten sollten und nun den «ehrsamen Räthen und Gemeinden, zu beliebiger Prüfung und <Begenehmigung> eingegeben werden.

Bereits der 1. Vorschlag zeigt, mit welcher Härte damals Politik gemacht wurde:

«1. Da die Beziehung geheimer politischer Pensionen, von irgend einer Macht, der Frei- und Hochheit unsers geliebten Vaterlandes höchst gefährlich ist, und die niederträchtigsten Sklaven erzeuget; so findet man nöthig, dass fürs künftige, alle Uebertretter dieses Verbots, als Verräther des Vaterlandes zu erklären, und die Strafe auch dahin zu verschärfen sey: "Dass jeder Bund, Gericht, Gemeind oder Ort, welcher von Dato an, besondere einzelne Pensionen beziehen würde, sollen, wenn es über kurz oder lang erwiesen würde, nicht nur alles erhaltene, sondern desselben Betrag doppelt an gemeiner Landen Kasse bezahlen, und bis diese Zahlung nicht ganz geschehen ist, völlig aus gemeiner Landen Rath und That, und Beziehung aller Emolumenten ausgeschlossen seyn, auch alle Untersuchungs- und Prozessspesen bezahlen.

Jeder Bundesmann, oder andere Einwohner, ganz und gar Niemand ausgenommen, der geheime politische Pensionen, Gnadengelder, oder was immer erdenklichen Titel solcher Verräthergeld haben möchte, von dato an empfangen zu haben, früh oder spät entdeckt würde, soll ohne Gnade seines Kopfes verlustig seyn, und so weit sein Vermögen nach Abzug der Schulden hinreicht; soll, nebst Bezahlung aller Prozess- und Exekutionsspesen, das dopplete alles empfangenen, löbl. gemeiner Landen Kasse verfallen seyn. Jeder Verdacht von Pensionen berechtigt eine Obrigkeit zur genausten Untersuchung... .»

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 27x16 cm, Papier.