Historische Dokumente und Autographen
Diesbach, Bernhard-G. I. de - Schultheiss, Vogt zu Friednisberg, Gesandter, Emigrant
Bild von Schloss Carrouge, Moudon im Boyetal, Kanton Waadt.
Brief von Bernhard Gottlieb Isaak von Diesbach de Carrouge an Herr Manderot, Hauptmann der Dragoner (berittene Infanterie), in Yverdon. Er biete Herr Manderot die Stute seiner Frau für 22 Louis d'or an. Das Pferd sei in einem sehr guten Zustand und er möchte, dass es in die Hände von Freunden gelangt. Er schlägt vor, dass er das Tier vor Ort begutachten soll.
Diesbach, Bernhard Gottlieb Isaak von (*1750 - †1807), trat 1785 in den Großen Rath zu Bern. Als Herr zu Carrouge und Mézières (Kanton Waadt) provozierte er durch hochmütiges Verhalten den Waadtländer Widerstand gegen Bern. In der Periode 1795-98 war er Landvogt zu Frienisberg und wurde 1798 -als ein eifriger Anhänger der gestürzten Ordnung- von den Franzosen nach Straßburg deportiert und in Augsburg Mitglied des Emigrantenkomitees. 1800 wieder in Bern, erhielt er als Präsident des föderalistischen Komitees gegen die helvetische Regierung - nach dem Putsch von 1801- sowie als Vertrauter des Landammanns Aloys Reding politischen Einfluss und wurde von diesem zum Gesandten in Wien ernannt. Sein Einfluß auf Aloys Reding war für dessen Stellung gegenüber Frankreich (Bonaparte) und den Gegnern im Inland mehr nachtheilig als fördernd. Nach dem Sturz der Föderalisten im April 1802 abberufen, blieb er aus Furcht vor Strafverfolgung in Wien.
Durch seine Frau, einst Grundherr zu Carrouge bei Moudon und zu Mézièzres, hieß er in der Schweiz gewöhnlich (zur Unterscheidung von Verwandten): «Diesbach von Carrouge».
Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 23x19 cm, Papier.