Historische Dokumente und Autographen
(Flüe, Peter Ignaz von - Salzdirektor, Obwaldner Landamman und Tagsatzungsgesandter)
Foto vom Haus welches Peter-Ignaz von Flüe erbaut hatte und in dem sich heute das Bruder Klaus Museum befindet.
Schaffhausen, 3. Juli 1792. Brief von Eberhard Gaupp an Peter-Ignaz von Flüe, Salzdirektor und Alt-Landammann vom Obwalden, in Sachseln, Unterwalden ob dem Wald.
Transkription:
«An den wohlgebornen
Herrn Alt Landamman
und Salz Director
Peter Ignaz von Flüe
Saxlen
Unterwalden ob dem Wald
Wohlgeborner!
Insonders hoch zu verehrender Herr!
Die in dero hochschäzbarem vom 22n passato zu verlangen beliebte 100 Fäß bayer. Salz sind wirklich zum Absenden parat und wurden bereits abgegangen seyn, wenn der Rhein nicht so hoch wäre. Izt fängt er an zu fallen und ich hoffe mit nächster Post Ihnen den Versand anzeigen und Factura übersenden zu können. Euer wohlgeboren dörfen sich ganz beruhigen, daß kein Augenblick versäumt werden wird. Ich werde die Versendung über Zürich machen, sie kostet mich zwar etwas mehr, wegen der Reparations Unkosten, sie ist aber solider und bestimter. Auch werde ich sie nach dero Belieben an Herrn Spithalmeister Balthasar in Luzern adressieren, zu dero weitern Disposition.
Dies dient also nur vorläuffig, das mehrere mit erster Post von dem so die Ehre hat mit vorzüglicher Hochachtung und Ergebenheit sich zu nennen
Euer wohlgeboren
ergebenster Diener
Eberhard Gaupp
Schafhausen den 3tn Julii 1792»
Flüe, Peter Ignaz von, (*1762 - †1834) aus Sachseln OW machte in jungen Jahren rasch politische Karriere: 1781 wurde er Ratsherr, 1782 Zeugherr, 1783 Landesbauherr, 1785 Landstatthalter sowie 1791 und 1795 Obwaldner Landammann. 1784 baute er sich ein herrschaftliches Landhaus in französischem Stil in welchem sich heute das Museum Bruder Klaus befindet. Ab 1786 war er mehrmals Tagsatzungsgesandter, 1793-95 Landvogt im oberen Freiamt. In der Helvetik hatte von Flüe mehrere Ämter inne: Er war Gerichtspräsident und anschliessend Statthalter des Distrikts Sarnen sowie Senator des helvetischen Parlaments. Anfang 1803 musste er als ehemaliger Vertreter des helvetischen Zentralstaates seine politische Laufbahn abbrechen. Der dynamische, für Neues aufgeschlossene Witwer studierte Theologie und übernahm nach der Priesterweihe ausserkantonale Vikariate und wurde Pfarrer in Alpnach.
Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 24x19 cm, Papier.