print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Gapany, Rodolphe Martin - Regierungspräfekt des Kantons Freiburg, später Staatsrat

Referenz: gapany-rodolphe-martin-regierungsprafekt-des-kantons-freiburg-spater-staatsrat
Referenz: gapany-rodolphe-martin-regierungsprafekt-des-kantons-freiburg-spater-staatsrat

Brief vom 23.1.1803 des Préfet National des Kantons Freiburg an den Préfet National des Kantons Waadt. Dokument mit interessantem Text und der raren Originalunterschrift von Gapany.

Hinweis für den Vorphilatelisten: Portofreiheitsstempel «Préfet National du Canton de Fribourg» (Grünewald* Nr. 468/8). *Andreas Grünewald: «Die Helvetische Republik», Band IV Schriftenreihe Schweiz. Postgeschichte.

Transkription:

«Au Citoyen préfet national du canton de Vaud à Lausanne

[Vermerk :] Le 23e janvier 1803. Préfet de Fribourg. Plaintes sur l’insertion dans les feuilles d’ici d’une correspondance entre l’ancienne et la nouvelle municipalité de Fribourg.

Liberté – Egalité

République Helvétique

Fribourg, le 23e janvier 1803

Le préfet national du canton de Fribourg, au préfet national du canton de Vaud. 

Citoyen Préfet !

J’ai vu avec déplaisir dans les journaux, qui s’impriment à Lausanne, la correspondance, qu’on y a insérée, entre l’ancienne et la nouvelle municipalité de Fribourg, de telles insertions, dans les feuilles publiques ne pouvant qu’entrainer ceux qui en sont les auteurs, à des suites facheuses, et propager la désunion qui ne regne que trop entre les différens partis, qui l’agitent, je vous prie, Citoyen Collègue, dans le cas où de telles adresses se présenteraient encore, à l’impression dans vos journaux, de vouloir bien en ordonner la deffense, afin d’éviter par ce moyen l’animosité, qui pourrait en résulter, et rétablir l’union et la paix, si nécessaire au bonheur, et a la tranquillité publique

Salut et cordiale fraternité 

Le préfet national

Gapany»

Übersetzung:

An den Bürger Statthalter des Kantons Waadt in Lausanne.

[Vermerk:] Den 23. Januar 1803 – Statthalter von Freiburg – Beschwerden über das Einfügen einer Korrespondenz zwischen der alten und der neuen Stadtverwaltung von Freiburg in den hiesigen Blättern.

Freiheit – Gleichheit

Helvetische Republik

Freiburg, den 23. Januar 1803

Der Statthalter des Kantons Freiburg an den Statthalter des Kantons Waadt. 

Bürger Statthalter!

Ich habe mit Missfallen die Korrespondenz zwischen der alten und der neuen Stadtverwaltung von Freiburg in den Zeitungen gesehen, die in Lausanne gedruckt werden, und die man dort eingefügt hat. Da derartige Einfügungen in öffentlichen Blättern für deren Autoren ärgerliche Folgen haben können und den Unfrieden vermehren, der nur allzu sehr unter den verschiedenen Parteien herrscht und die sie aufwiegeln, bitte ich Sie, Bürger Kollege, dass, falls derartige Einfügungen noch einmal zum Druck in Ihren Zeitungen vorliegen sollten, Sie geruhen, diese zu verbieten, um dadurch die Feindseligkeit, welche die Folge sein könnte, zu vermeiden, und die Einigkeit und den Frieden wiederherzustellen, die so notwendig für das öffentliche Wohl und die Ruhe sind.

Gruß und herzliche Brüderlichkeit 

Der Statthalter

Gapany

Gapany, Rodolphe-Martin, geboren 11.11.1764 in Marsens, gestorben am 4.4.1812 in Freiburg, kath., von Marsens. Sohn des Nicolas-Joseph, Leutnants im Regiment Pont. Verheiratet mit Catherine Gremaud. Kollegium St. Michael in Freiburg. 1783-84 Füsilier der Schweizergarde in Paris. 1788-98 Offizier in Marsens. Gapany begrüsste die Helvetische Revolution und die französische Intervention. Am 11.2.1798 wurde er von der provisorischen Überwachungskommission von Vuippens an die provisorische Versammlung der République Lémanique nach Lausanne geschickt und wurde dann Mitglied der Helvetischen Nationalversammlung. Am 11.4.1798 liess er die unversöhnlichen Freiburger Patrizier verhaften. Als Kommissar des Direktoriums wurde er im März 1799 in den Sensebezirk gesandt, um die Ordnung wieder herzustellen. Am 8.11.1802 zum Regierungspräfekten ernannt, blieb er bis anfangs 1803 im Amt. Als Freiburger Grossrat (1803) wurde er Staatsrat und stand bis zu seinem Tod dem Militär- und Polizeidepartement vor.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 34x21 cm, Papier.