Historische Dokumente und Autographen
Escher, Johann Conrad - Zürcher Bürgermeister, Präsident Justiz & Polizey Commission
Brief mit dem Dienst- und Portofreiheitsstempel «Justiz & Polizey Comission des Cantons Zürich» (Winkler: Seltenheitsgrad 7) vom 13. September 1805 des Zürcher Bürgermeisters Johann Conrad Escher an den Schultheiss und Rat des Kantons Freiburg. Der Deserteur Johann Weiss soll gefangen genommen und «gegen dankbarer Vergütung jeder daherigen Auslagen» an Zürich ausgeliefert werden. Der Brief wurde im Namen des Präsidenten der Justiz & Polizey Commission Escher (Bürgermeister) verfasst und vom Sekretär Muralt unterschrieben.
Transkription:
«An
Schultheiss und Rath des Cantons Freyburg unseren
getreüen lieben Bundsgenoßen
in Freyburg
[Empfängervermerk:] Zurich le 13 7bre 1805. La Commission de Justice & Police. Signalement d’un déserteur de la
Standes-Compagnie de Zurich.
Hochgeachte Herren!
Getreüe liebe Bundsgenoßen!
Wir begleiten einliegendes Signalement, des den 4ten Septbr. von der hiesigen Standes-Compagnie desertierten Joh. Weiß von Weyßlingen, Canton Zürich, mit dem bundesgenößischen Ersuchen, auf diesen Deserteur ein sorgfältiges Augenmerk zu richten, u. ihne auf Betretten hin, gegen dankbare Vergütung jeder daherigen Auslage, zu unsern Handen gefänglich anhalten zu laßen; wormit wir Sie HH. G. l. B.g. samt uns, göttlicher Obhut bestens empfehlen.
Zürich, den 13ten Septbr. 1805.
Im Namen der Justiz & Polizey Commission,
der Präsident
Escher Bürgermeister
Muralt Secr.»
ESCHER, Johann Conrad (vom Luchs, *1761 - †1833), ref., von Zürich. Sohn des Johann Heinrich, Ratsherrn, und der Dorothea Ott. Heiratete 1785 Anna von Muralt, Tochter des Conrad, Rittmeisters. 1782 Zürcher Sanitätsschreiber, 1783 Ratssubstitut, 1785 Oberratssubstitut und Legations-Sekretär, 1787 Unterschreiber, 1794 Stadtschreiber. 1798-1802 Mitglied der Verwaltungskammer des Kt. Zürich, davon 1801-02 als Präsident. 1799 Angehöriger des Grossen Rats der Helvetischen Regierung, daraufhin Mitglied der Notabelnversammlung zur Beratung der neuen Helvetischen Verfassung. 1803-14 Bürgermeister des Standes Zürich. 1815 eidg. General-Kommissar im ehemaligen Fürstbistum Basel. 1805, 1811, 1817 und 1820 Gesandter bei der Tagsatzung sowie 1818 als ausserordentlicher schweiz. Gesandter am grossherzoglich-badischen Hof in Karlsruhe. 1815 wurde ihm das regimentsfähige Bürgerrecht von Bern verliehen.
Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 35x22 cm, Papier.