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Historische Dokumente und Autographen

Courten, Maurice Joseph de - Schatzmeister, Walliser Landeshauptmann, später Grossrat

Referenz: courten-maurice-joseph-de-schatzmeister-walliser-landeshauptmann-spater-grossrat
Referenz: courten-maurice-joseph-de-schatzmeister-walliser-landeshauptmann-spater-grossrat

Transkription:

«Sitten, den 29 7ber 1838. Hochgeehrter Herr Hauptmann,

Der Staatsrath sah mit wahrem Leidwesen Ihren Entschluß Ihre Stelle als Hauptmann in den Kontingentern des Kantons zu resiegnieren. Wir hatten lebhaft gewünscht unsern Milizen einen Offizier zu bewahren, deßen Ergebenheit uns wohl bekannt ist, und der bey allen Gelegenheiten Beweise seines Eifers und seiner Fähigkeit abgelegt hat. Allein indem Ihr Ansuchen sich auf einen rechtmäßigen Beweggrund steifet, so glaubt der Staatsrath nicht daßelbe verweigern zu können, und bewilliget Ihnen demnach Ihr Gesuch von Demißion. Indem er Ihnen die Ausdrücke seines Leidwesens wiederholt unsere Milizen eines Offieziers beraubt zu sehen, deßen Erfahrung denselben noch so nützlich hatte seyn können, macht sich der Staatsrath ein Vergnügen Ihnen hier ein Zeugnis seiner gänzlichen Zufriedenheit an Tag zu legen für die langen und biedern Dienste, die Sie dem Vaterlande während der Zeit als Sie Theil unserer Kontingenter ausmachten, bewiesen haben. Beliebe es Ihnen, hochgeachter Herr Hauptmann, die Versicherung meiner besondern Achtung zu genehmigen.

Der Landshauptmann J(.)M(.)C d(e). Courten»

Maurice Joseph Christophe de COURTEN, geboren 24.7.1781 in Siders, gestorben 5.10.1847 in Sitten. Sohn des François-Antoine und der Marguerite Burgener. Verheiratet mit Marie-Justine-Claire geb. de Courten Tochter des Elie, Offiziers in fremden Diensten. Zendenpräsident von Siders. Courten war Mitglied der Delegation, die Napoleon im Aug. 1810 nach Paris kommen liess und sass in der Notariatskammer des Department du Simplon. Er gehörte der Übergangsregierung an, war 1814 Substitut des Walliser Direktoriums, Staatsrat (1817) und Schatzmeister sowie der letzte Walliser Landeshauptmann (1833-35, 1837-39). 1839-40 verkörperte er die Seele des Widerstands der oberen Landesteile. Er sass dann als konservativer Abgeordneter im Grossen Rat und präsidierte diesen 1843-47. Er starb während der Eröffnungssitzung der letzten Session vor dem Sonderbundskrieg. 1835 verlieh ihm Karl Albert, König von Sardinien, den Grafentitel (dem Erstgeborenen vererbbar).

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 35x22 cm, Papier. Papiergedeckter Siegel.