print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Fatio, Guillaume - Mehrfacher Bürgermeister von Genf, Tagsatzungsmitglied

Referenz: fatio-guillaume-mehrfacher-burgermeister-von-genf-tagsatzungsmitglied
Referenz: fatio-guillaume-mehrfacher-burgermeister-von-genf-tagsatzungsmitglied

Publikation der Rechnungsprüfungskommission des Kantons Genf an den Bürgermeister von Versoix, datiert 11. September 1830, mit Unterschrift von Guillaume Fatio. Anweisungen der Rechnungsprüfungskammer des Kt. Genf an den Bürgermeister von Versoix im Zusammenhang mit einem Steuern.

Referenz: s5-1830-07

Fatio, Guillaume (*1775 - †1840), reformiert, von Genf. Sohn des Jean-Baptiste-François, Bürgermeisters von Genf, und der Julie Pelissari. Anne-Perrette Rigaud, Tochter des Marc Louis, Präs. der Zentralkommission des Dep. Léman. Fatio war Student der Rechte an den Universität in Genf und Leipzig. 1806-14 Bürgermeister von Le Grand-Saconnex, 1814-17 Mitglied des Repräsentativen Rats, ab 1817 Staatsrat und in den Jahren 1830, 1832, 1834, 1836, 1838 und 1840 Bürgermeister von Genf. In der Periode 1817-30 war er siebzehn Mal Tagsatzungsgesandter. Als vielseitiger und tatkräftiger Magistrat tat sich Fatio bei der Reorganisation der Akademie von Genf hervor; sein Rapport zum Gesetzesentwurf von 1835 spielte eine wichtige Rolle. Mitglied der Société des Arts.  

Die Fatio entstammen eine Patrizierfamilie aus dem Val d'Ossola und sind heute noch in Genf vertreten. Aus religiösen Gründen flüchtete Jean (*1530 -†1597) ins Bergell (1558 Bürger der Drei Bünde und 1578 von Chiavenna). Das Massaker an den Protestanten im Veltlin 1620 zwang seine Söhne erneut ins Exil. Ihre geschäftlichen Verbindungen führten sie nach Zürich, von wo aus Paul (*1577 bis ca. †1657) nach Vevey zog und Jean (*1591 - †1659), nach einem Umweg über Wien, nach Basel. Paul ist der Begründer der Linie von Vevey, von der die Familienzweige von Genf (1647) und Florida (1771) ausgingen; Jean gilt als Stammvater der Basler Linie, von welcher der Zweig von Duillier abhing. Begründet von wohlhabenden Kaufleuten, engagierten sich beide Linien der Familie in der Politik, stellten Offiziere in fremden Diensten sowie Gelehrte, Architekten, einige Pfarrer und Theologen, Bankiers und Publizisten. Der Sohn von Paul, François, wurde Genfer; seine Kinder heirateten in führende Familien wie die der Pictet, Lect, Gallatin, Chouet und Lullin ein. François ältester Sohn Jacques-François (*1656 - †1729) wurde 1705 Kleinrat; die Familie blieb bis 1840 in der Regierung vertreten. Pierre wurde 1707 hingerichtet, weil er die Oligarchie in Frage gestellt hatte. Sein Enkel, der Syndic Jean-Baptiste (*1736 - †1794), wurde während der Genfer Terreur erschossen. Unter den Fatio von Basel gab es ebenfalls einen Aufständischen, nämlich Johannes, der 1691 enthauptet wurde. Sie waren jedoch ebensowenig wie die Fatio von Genf dazu berufen, Unruhe zu stiften. Nachdem sie sich in Basel niedergelassen hatten, verbanden sie sich mit den Iselin, Burckhardt und Faesch. Jean-Baptiste Fatio (*1625 - †1708) wurde 1669 Herr von Duillier und im Jahr 1678 Bürger von Genf. 1690 zählte er mit seinem Cousin François zu den vermögendsten Männern Genfs.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 26x21, Papier.