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Historische Dokumente und Autographen

Knörr, Friedrich Kasimir - Privatbankier, Gründer 1. Dampfschiffgesellschaft Vierwaldstäätersee

Referenz: knorr-friedrich-kasimir-privatbankier-grunder-1-dampfschiffgesellschaft-vierwaldstaatersee

Schreiben vom 9. August 1831 der Firma Friedr. Knörr & Sohn Luzern an Camenzind Gersau über die Feindseligkeiten zwischen Holland und Belgien. Das von Friedrich Knörr unterschriebene Dokument berichtet u. a.: «Gestern ist der Courrier hier angekommen der Nachricht überbringt, dass Holland den Waffenstillstand mit Belgien aufgekündigt habe & darauf diese Art am 4 ds. die Feindseligkeiten zwischen beiden Parteien begonnen haben ....  Von französischer Seite wurde auch sofort der Befehl ertheilt eine Armee von 50000 Mann unter dem Commando des Maréchal Gérard gegen Holland mobile zu machen um die Garantie welche Frankreich den Belgiern für Ihre Unabhängigkeit geleistet hat zu erfüllen».

Kasimir Friedrich KNÖRR, geboren 12.5.1808 Strassburg,gestorben 19.3.1882 Luzern, prot., aus Belfort. Sohn des Johann Friedrich, aus Buchsweiler (Elsass) stammenden und 1808 aus Belfort nach Luzern eingewanderten Spediteurs, und der Elisabetha geb. Huber, von Dagmersellen. 1828 trat Knörr in das väterliche Speditionshaus ein, daneben wirkte er aber auch als bedeutendster Luzerner Privatbankier sowie im Handel. Seine Hauptaktivität konzentrierte sich auf die Spedition entlang der Gotthardroute, später dann auf den Fremdenverkehr. Durch eine umfassende Bewirtschaftung der Strecke von Basel bis an die ital. Grenze mit Hilfe lokaler Fuhrunternehmer senkte er die Umlade- und damit die Transportzeiten. Zu diesem Zweck förderte Knörr die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee (1835 Gründung der ersten Dampfschiffgesellschaft) und war bis 1872 in verschiedenen Gesellschaften an führender Stelle tätig. Als beherrschende Figur im Gotthardtransit versuchte er 1852 erfolglos, die Bewilligung für ein Bahnprojekt Luzern-Wolhusen-Willisau-Zofingen zu erhalten. Der spekulative Bau des Luxushotels Europe 1875 in der Nähe des geplanten, aber nicht verwirklichten Gotthardbahnhofs und der verlustreiche Konkurs der Gewehrschäfte- und Möbelfabrik Pays & Sohn führten schliesslich 1877 zum Aufsehen erregenden Zusammenbruch des Bankhauses Knörr.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 27 x 22 cm, Papier.