Historische Dokumente und Autographen
Wuilleret, Louis de - Advokat, Grossrat, Nationalrat, Förderer der Uni Freiburg
Eigenhändiger Brief m. U. von Louis de Wuilleret an den Staatsrat des Kantons Freiburg aus Romont vom 18. November 1841. Er bedankt sich für seine Wahl zum Präfekten des Distrikts Dompierre, bittet jedoch noch um etwas Zeit, um seine Anwaltsgeschäfte abzuschließen. Ebenso wird er nun sein Amt als Syndikus von Romont niederlegen.
Louis de WUILLERET, geboren in 1815 Romont (FR), gestorben am 23.2.1898 Freiburg. Sohn des Jean-Théodore, Gemeindepräs. von Romont, Staatsrats und Bezirksrichters, und der Antoinette geb. Moret. Heiratete 1844 Marie-Antoinette Léocadie Raemy, Tochter des Antoine de Raemy. Schwager des Charles de Raemy.
Wuilleret besuchte Schulen in Romont, Freiburg und Luzern, absolvierte ein Rechtsstudium in Freiburg und München, 1841 Anwaltspatent. Er führte 1841-89 die grösste Anwaltspraxis des Kt. Freiburg. 1889-98 war er Richter und Kantonsgerichtspräsident. Als konservativer Parteiführer amtierte er 1847 als Freiburger Stadtrat und Vizepräsident, 1846-47 und 1856-98 als Grossrat sowie beinahe jedes zweite Jahr als Grossratspräsident. 1852 sass Wuilleret der Volksversammlung von Posieux vor, die eine Machtdemonstration der Konservativen gegenüber der radikalen Regierung war. 1854-98 wirkte er als Nationalrat ausgleichend im Konflikt zwischen Konservativen und Radikalen. Er arbeitete an der Kantonsverfassung von 1857 mit und förderte die katholische Presse (1872-98 Verwaltungsratspräsident der Imprimerie Suisse catholique und der Tageszeitung "La Liberté"), die Universität Freiburg und allgemein die Verbreitung katholischen Gedankenguts. Er gehörte dem Schweiz. Studenten- sowie dem Piusverein an. In der 2. Hälfte des 19. Jh. war er einer der bedeutendsten konservativen Politiker seines Kantons und der Schweiz.
Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 35x24 cm, Papier.